Das Elbauenprojekt war bei den diesjährigen Elbe Naturschutztagen auf Burg Lenzen vertreten, die sich dem Thema "Auen, Moore, Wälder: Unsere Partner in der Klimakrise!" widmeten. Tagungsort war das BUND Kompetenzzentrum für Auenentwicklung und naturnahen Hochwasserschutz.
Den Auftakt der Tagung bildete eine eindrucksvolle Exkursion zum abendlichen Kranicheinflug im Rambower Moor. Das Naturschutzgebiet, nur wenige Kilometer von der Burg entfernt, ist ein wichtiger Rastplatz für tausende Kraniche auf ihrem Herbstzug. Die Bedeutung intakter Moore für Klimaschutz und Biodiversität wurde hier unmittelbar erlebbar.
Dr. Meike Kleinwächter vom BUND-Auenzentrum verdeutlichte in ihrem Vortrag übe das Median Projekt, dass intakte Auenwälder zu den effektivsten CO2-Speichern unter den terrestrischen Ökosystemen gehören. Untersuchungen der Uni Hamburg zeigen, dass sie pro Hektar bis zu 300 Tonnen Kohlenstoff in Böden und Biomasse speichern können. Gerade an der Elbe gibt es noch großes Potenzial für die Entwicklung neuer Auenwälder durch Deichrückverlegungen und gezielte Pflanzungen.
Ein weiteres Highlight war die Exkursion zur Deichrückverlegung Lenzen - Deutschlands größtem Renaturierungsprojekt dieser Art. Auf einer Fläche von 420 Hektar wurde hier der Elbe mehr Raum gegeben. Die Teilnehmenden konnten sich vor Ort ein Bild von der erfolgreichen Entwicklung machen: Durch natürliche Sukzession und gezielte Pflanzungen entstehen neue Auenwälder, die nicht nur dem Klimaschutz dienen, sondern auch den Hochwasserschutz verbessern und wertvollen Lebensraum für bedrohte Arten schaffen.
Für unser Elbauenprojekt lieferte die Tagung wertvolle praktische Erkenntnisse zur Entwicklung von Auenwäldern. Besonders spannend waren die Erfahrungen des MediAN-Projekts mit verschiedenen Pflanzkonzepten: Kleine Gehölzgruppen mit Einzelschutz aus natürlichen Materialien zeigten sich dort als vielversprechende Alternative zu großflächigen Pflanzungen. Auch die Bedeutung von Vorwäldern aus Weichhölzern und Sträuchern für den Schutz junger Pflanzungen wurde deutlich. Diese praxiserprobten Ansätze werden wir für unsere künftige Arbeit verwenden können. Die intensive Vernetzung mit anderen Projekten und Akteuren eröffnete zudem neue Perspektiven für die weitere Arbeit an der Elbe.