Mit dem Start der Aktion um 9.00 haben wir die kühle Morgenluft für die ersten Sensenschwünge genutzt. Obwohl die Wiese stark mit Kratzbeere (Rubus caesius) und Echtem Hopfen (Humulus lupulus) verbuscht war, gelang es schließlich die Fläche bodennah zu sensen und das Mahdgut abzuräumen. Die Mahd mit der Sense ist eine insektenschonende und klimafreundliche Methode Wiesen zu mähen und dient in erster Linie der Entnahme von Nährstoffen von einer Fläche. Hier im Steinbruch handelt es sich um einen menschengemachten nährstoffreichen Boden, da noch zu DDR-Zeiten Schutt und ähnliches hier abgeladen wurden. Als Folge dessen verunkrautet die Wiese stark und verdrängt die Zielarten eines Trockenrasens und/oder Flachlandmähwiese in der Sohle des Steinbruches.
Außerdem wurden die stark wuchernden Robinien (Robinia pseudoacacia) am Nordosthang weitestgehend ausgehackt oder zurückgedrängt. Diese Baumart verhält sich invasiv und reichert den Standort mit Nährstoffen an, da zum einen das herabfallende Laub zersetzt wird, aber auch weil Robinien ebenso wie alle anderen Hülsenfrüchtler (Fabaceae) die Eigenschaften besitzen Stickstoff aus der Luft im Wurzelwerk zu binden und somit zusätzliche Nährstoffe speichern. Diese Maßnahme hat ebenfalls das Ziel den Standort auszumagern, denn je geringer die Nährstoffverfügbarkeit, desto eher wachsen spezialisierte Arten wie die Kartäusernelke (Dianthus carthusianorum), Gelbe Skabiose (Scabiosa ochroleuca) oder diverse Arten der Fetthennen (Sedum spec.), welche wiederum Nahrungsquelle für gefährdete oder seltene Tiere darstellen wie dem Fetthennen-Bläuling (Scolitantides orion).
Nach Kaffee, Tee und Kuchen zum Mittag haben wir den frühen Nachmittag für letzte Arbeiten an der Bruchkante genutzt und sind mit reichlich Eindrücken zurück gefahren.