Am 13.07.2024 fand ein weiterer Pflegeeinsatz in Radebeul statt.
Auch wenn es dieses Jahr zu keiner Kirschernte kam, konnte die AG Praktischer Naturschutz wieder einiges auf der Streuobstwiese tun. Anstatt zu ernten ging es diesmal um den Erhaltungs- und Erziehungsschnitt sowie um die Pflege des Biotopes. Auf der Wiese befinden sich Apfel und Kirschbäume, welche es zu pflegen galt. Dafür wurden kranke und tote Äste sowie Wasserreiser entfernt. Wasserreiser sind junge Triebe, welche aus schlafenden Knospen an Ast, Stamm oder Wurzel austreiben. Diese sind für den Obstertrag nutzlos und entziehen dem Baum wertvolles Wasser, weswegen sie entfernt werden sollten. Der Obstbaumschnitt erfolgt meist zwei Mal im Jahr: Einmal im Winter und einmal im Sommer nach der Ernte. Im Sommer wird jedoch deutlich weniger geschnitten. Trotzdem gab es genug für alle neun Freiwilligen zu tun.
Das Biotop ist eine Flachlandmähwiese, auf welcher unter Anderem Glatthafer (Arrhenatherum elatius) und Wilde Möhre (Daucus carota) wachsen. Um diese zu pflegen, wurden die wuchernden Brombeeren sowie heranwachsende Bäume entfernt, um die Artenvielfalt zu erhalten. Kirschbäume sind dabei zunächst nicht besonders artenreich, lediglich Wildbienen ernähren sich von ihrem Nektar. Mit zunehmendem Alter jedoch leben immer mehr Arten an dieser Baumart. Umso artenreicher ist dafür die Wiese. Hier wurde die Kleine Wiesenraute (Thalictus minus) gefunden, welche vom Aussterben bedroht ist. Ein weiteres Highlight war der Wiedehopf (Upupa epops), welcher zum ersten Mal auf der Wiese gesichtet wurde sowie ein Brutnachweis des Neuntöters (Lanius collurio).
Drei Pferde leisteten den Freiwilligen Gesellschaft und schauten den neun Teilnehmern neugierig über die Schulter beim Arbeiten. Am Ende des Pflegeeinsatzes ging die Gruppe noch spontan baden, da alle verschwitzt von der Arbeit in der Sonne waren.