Sechs Orte in Dresden werden zur Schwammstadt – Update

17. September 2024 | Schwammstadt

Im Rahmen unseres Projekts „Biodiverse Schwammstadt Dresden“ setzen wir modellhafte Pilotmaßnahmen der artenreichen Schwammstadt an sechs Orten im Stadtgebiet um. Die Umsetzung befindet sich im Endspurt.

Von unserer Projektfinanzierung über 4.155 € wurden im Offenen Kinder- und Jugendtreff in der LOUISE (Malwina e.V.) von Eltern, Kitakindern und Pädagog:innen unter Anleitung Beete standortangepasst und kitagerecht bepflanzt. Ein Beet entlang einer Sandsteinmauer mit Metallgitterzaun beheimatet Waldrebe, Hopfen, Wilden Wein und eine Kletterhortensie. Sie sollen Insektenweide sowie Sichtschutz sein und für ein gutes Mikroklima sorgen. Beeteinfassungen mit Naturstein und Totholzstämmen ermöglichen den Rückhalt des Regenwassers zum Gießen von Aronia-, Stachelbeer-, Brombeer- und Blaubeerpflanzen. Zwei Regenwasserspeicher (IBC-Container) sind an ein Regenfallrohr angeschlossen.

Das Pilotprojekt im Hechtgarten unterstützen wir mit 4.150 €. An Fassaden sind bereits Rankhilfen aus Lärchenholz oder Stahl montiert, einige noch kleine mehrjährige Kletterpflanzen (Kletterhortensie, Geißblatt, Clematis, Inka-Gurke und Efeu) ranken gen Himmel. Mit einjährigen Kletterpflanzen (Bohnen und Wicken) wird das Bild solange ergänzt, bis die Mehrjährigen die Fassade für sich beanspruchen. Geplante Pflanzungen von ungefüllten Kletterrosen sollen das Nahrungsangebot für Vögel und Insekten ergänzen. Vier gebrauchte Wassertanks für die Bewässerung sind bereits an das Regenfallrohr angeschlossen und drei weitere warten auf Montage.

Am 13.09. wurden außerdem die Arbeiten an unserer Versickerungsmulde mit angrenzender Waldsaumbepflanzung (Projektpartner: die RBG Runte GmbH) an der Tannenstraße abgeschlossen. An die 60 qm große, langgestreckte Mulde ist bereits eine Dachfläche von 376 qm angeschlossen. Eine zweite Dachfläche von 214 qm wird in den nächsten Wochen auch noch an die Mulde angeschlossen werden. Mit Strukturreichtum und einem breiten Blütenangebot werden Niststrukturen und Nahrung für verschiedene Insekten geschaffen, die wiederum Nahrungsgrundlage für Fledermäuse und Vögel sind. Die Regenmengen im Zuge des aktuellen Elbehochwassers hat die Mulde Dank des sandigen Bodens bisher ohne Weiteres bewältigt.

Für die (Fassaden-)Begrünungen mit Dachwassernutzung (Projektpartner: die GEH8 KUNST RAUM ATELIERS gUG(mbH) auf der Gehestraße in Pieschen-Süd) wurde inzwischen die bislang noch fehlende Teilfinanzierung durch den Stadtbezirksbeirat Pieschen genehmigt – das Projekt kann starten. Der Bau wird im Oktober 2024 beginnen.

Auch die Umgestaltung der Kleingarten-Anlage Laubenheim in Blasewitz kann in vollem Umfang realisiert werden. Hier werden mit unseren Mitteln zwei IBC-Container, ein Reinigungskiesstreifen, ein Teich und eine Sickermulde „in Reihe geschaltet“ und das Regenwasser eines Daches bestmöglich genutzt. Die Umsetzung erfolgt in drei Workshopwochenenden am 05./06.10.24, am 26./27.10.24 und am 03./04.11.24.

Zuletzt wird im Herbst noch eine private Fassadenbegrünung mit Dachwassernutzung in Dresden-Reick realisiert – Nistkästen inklusive! Die Begrünung soll nicht zuletzt die starke Aufheizung der Wohnräume verhindern, wird aber auch einer Sperlingskolonie das Leben versüßen.

Die Pilotmaßnahmen werden durch das Projekt des BUND Dresden mit Beratung und rund 33.600 Euro gefördert.

Alle Infos zum Projekt

Das Projekt „Biodiverse Schwammstadt Dresden“ des BUND Dresden wird gefördert durch die Deutsche Postcode Lotterie, Naturstiftung David und die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt.

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