Der BUND Dresden gratuliert Stefan Utke zur sportlichen Höchstleistung in der Sächsischen Schweiz und bedankt sich für den Einsatz zum Schutz unserer Wälder.
Stefan Utke hat am Montag dem 15. Juni als erster Läufer überhaupt den Forststeig Elbsandstein am Stück zu bezwungen. Sagenhafte 19 Stunden und 12 Minuten benötigte er für die 108 Kilometer und 3.200 Höhenmeter dieser anspruchsvollen Trekkingroute.
Im Normalfall benötigen naturverbundene Wanderer sechs bis acht Tage für diesen schwierigen Weg, welcher über 14 Gipfel und durch schlammige, schmale Pfade und steile Stiegen führt.
Neben dem persönlichen sportlichen Erfolg machte der mit diesem Ultra-Lauf gemeinsam mit dem BUND Dresden und Sachsenforst auf die massiven Waldschäden in der Sächsischen Schweiz aufmerksam.
Dem Wald geht es so schlecht wie seit Jahrzehnten nicht, das zeigt auch der Waldzustandsbericht des Sächsischen Staatsministeriums Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft: Seit Beginn der Erhebungen war der durchschnittliche Kronenzustand unserer Waldbäume noch nie so schlecht. Nur noch jeder vierte Baum ist gesund. Der Wald im Elbsandsteingebirge ist durch Luftschadstoffe, zunehmende Witterungsextreme und Trockenheit im Dauerstress. An vielen Stellen auch entlang des Forststeiges sind die Schäden offensichtlich. Fichten sind hier vielerorts nicht standortgerecht. So sind durch Stürme und vor allem durch den Borkenkäferbefall zahlreiche Flächen entwaldet worden. Aktuell sind in allen Waldteilen wieder Forstmaschinen im Einsatz, um frisch vom Borkenkäfer befallene Stämme aufzuarbeiten und abzutransportieren. Das ist das dritte Jahr in Folge, in dem die Forstleute versuchen, das schnelle Waldsterben zu verhindern.
„Eine ökologische Waldwende ist nicht nur ein Anliegen des Naturschutzes. Eine ökologische Waldbewirtschaftung ist auch eine wichtige Kompensationsstrategie hin zur CO2 Neutralität“, so Stefan Escher, Leiter des Landesarbeitskreis Naturschutz des BUND Sachsen. „Der Klimawandel bedroht nicht nur die Existenz von Forstbetrieben, sondern auch zunehmend den Fortbestand wichtiger europäischer Ökosysteme.“ Es gelte nun, den Waldumbau mit erhöhtem Tempo weiter voranzutreiben und gleichzeitig der Natur, z.B. in Form von Wiedervernässung trockengelegter Moore und natürlicher Wiederbewaldung von Kahlflächen, wieder mehr Raum zu geben. (Hintergrundinformationen zu aktuellen Forderungen des BUND: Waldwende statt Waldsterben https://www.bund.net/service/publikationen/detail/publication/waldwende-statt-waldsterben-neun-bund-forderungen-zu-deutschlands-waeldern-in-der-klimakrise/)
Als weiterführende Veranstaltung hat der BUND Dresden am 25.06. Martin Baumann von Sachsenforst zu einem Vortrag mit anschließender Diskussion per Online-Seminar eingeladen. Er spricht zu den hochaktuellen Themen "Klimawandel und Waldbau" sowie "Integration von Naturschutzbelangen in die Waldbewirtschaftung". Die Veranstaltung findet Online statt und beginnt am Donnerstag dem 25.06.2020, 19:00 Uhr. Alle Informationen und die Zugangsdaten stehen unter www.bund-dresden.de/bundwissen
Inzwischen gibt es ein tolles Video über den Ultra-Trailrun, den Sie hier ansehen können.
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