Bei strahlendem Novemberwetter fand am vergangenen Samstag die vom Sachsenforst organisierte Wanderexkursion zum Forstlichen Umweltmonitoring in der Hinteren Sächsischen Schweiz statt. Die vom BUND besuchte Veranstaltung bot in kleiner Gruppe intensive Einblicke in die langfristige Umweltbeobachtung im Nationalpark. Neben den geplanten Themen zur Messung von Umweltparametern an zwei Dauerbeobachtungsflächen entwickelten sich lebhafte Diskussionen zu weiteren wichtigen Aspekten des Naturschutzes. Besonders interessant waren die historischen Einblicke in die Waldbewirtschaftung vor der Nationalparkgründung sowie die aktuelle Wege- und Kletterkonzeption des Schutzgebietes.
In der Sächsischen Schweiz belegen die Messreihen des Forstlichen Umweltmonitorings eindrucksvoll die Verbesserung der Luftqualität seit den 1990er Jahren. Die einst problematische Schwefeldioxid-Belastung und die damit verbundenen sauren Niederschläge als Auslöser des Waldsterbens sind stark zurückgegangen. Dies ist ein Erfolg internationaler Umweltschutzabkommen, die in allen drei Ländern - Deutschland, Polen und Tschechien - zu umfassenden Modernisierungen führten: von Filteranlagen in Kraftwerken und Stilllegungen der schlimmsten Emittenten bis hin zur Umstellung von Heizungen von Braunkohle auf andere Energieträger.
Trotz der Erfolge sehen wir nach wie vor negative Auswirkungen der jahrzehntelangen sauren Niederschläge:
- Auswaschung von basischen Nährstoffen (besonders Calcium und Magnesium)
- Verringerung des pH-Wertes in tieferen Bodenschichten
- Beeinträchtigung des Wurzelwachstums und der Nährstoffaufnahme der Bäume
Die Erholung der Böden ist ein sehr langsamer Prozess, der Jahrzehnte bis Jahrhunderte dauern kann, selbst wenn die Säureeinträge aus der Luft heute minimal sind. Doch bereits jetzt steht die Region vor einer noch größeren Herausforderung: Die überdurchschnittliche Erwärmung in der Sächsischen Schweiz in der Klimakrise, dokumentiert durch das forstliche Umweltmonitoring, führte besonders in den Dürrejahren 2018-2022 zu massiven Waldschäden.