Weihnachtsbäume sind kein Fest für die Natur

18. Dezember 2023 | Bäume, Flüsse & Gewässer, Nachhaltigkeit

Echte Weihnachtsbäume sehen hübsch aus, duften und gehören für viele Menschen an Weihnachten dazu. Dabei ist dieser Brauch leider nicht ökologisch unbedenklich. Viele Tannen und Fichten wachsen zwischen sieben und zwölf Jahre in intensiven landwirtschaftlichen Monokulturen innerhalb und außerhalb von Deutschland heran. Dies verbraucht Fläche und häufig kommen Pestizide zum Einsatz, deren Rückstände auch später auf den Nadeln der Bäume nachgewiesen werden können.

In Anbetracht dessen, dass Weihnachtsbäume nur wenige Tage zum Einsatz kommen, ruft der BUND Dresden kurz vor Weihnachten dazu auf, Bäume bewusst zu kaufen. Das heißt: Nur, wenn es sich wirklich lohnt und zudem nur aus zertifiziert regionalem und/oder ökologischem Anbau (FSC-zertifizierte Forstbetriebe und Baumschulen, Gärtnereien und Plantagen, die nach Richtlinien des Naturland-, Bioland- oder des BIO-Siegels (sechseckiges Logo) arbeiten), siehe Verkaufsliste von ROBIN WOOD (Sachsen ab S. 48)  Auch kann der Baum, bzw. Teile davon, nach der Weihnachtszeit weiter genutzt werden, regt der BUND Dresden an.

„Ein schöner Weihnachtsbaum im Zimmer ist ein Geschenk der Natur. Gerade an Weihnachten sollte es aber auch hier ein Geben und Nehmen sein. Bäume aus regionalem und/oder ökologischem Anbau schonen die Artenvielfalt, Böden, Gewässer und durch die geringeren Transportwege das Klima. Nach dem Festglanz können die Nadeln für Tee, als Badezusatz oder zur Schneckenabwehr verwendet werden. Die Zweige können im Kompost für Belüftung sorgen oder zum Frostschutz Beete abdecken. Weiter kann aus Zweigen oder Stamm Mulch hergestellt werden, der neben Frostschutz auch Nährstoffe liefert und Feuchtigkeit speichert“, sagt Daniel Blume, stellvertretender Vorsitzender des BUND Dresden. „Letztlich ist es auch einfach schade, dass Bäume für das Weihnachtsfest gefällt werden. Das CO2, welches der Baum über seine Standzeit gespeichert hat, wird damit wieder freigesetzt.“

Daher sollte immer auch kritisch überdacht werden, ob sich für die Zeit, die man an Weihnachten wirklich zu Hause verbringt, ein eigener Weihnachtsbaum wirklich lohnt – oder ob es ein Strauß an Zweigen auch tut. Alternativen aus Plastik oder anderen Materialien sind auch erst dann ökologisch besser, wenn sie auch tatsächlich über lange Zeiten (15 Jahre und mehr) genutzt werden.

„Ein bisschen Weniger zu Weihnachten ist nicht nur ein wirklich dringend notwendiges Geschenk an die Umwelt, sondern mindert auch Stress und schafft mehr Zeit fürs Zwischenmenschliche zum Fest“, schließt Blume.

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