Akut bedrohte Arten in Hammerunterwiesenthal brauchen helfende Hände

22. September 2023

Oberwiesenthal/Erzgebirge. Vom 13. bis 15. Oktober organisiert der BUND Dresden einen verlängerten Wochenendeinsatz für die Pflege der Natur in Hammerunterwiesenthal und Lengefeld (Erzgebirge). Gemeinschaftlich soll mit Sense, Hacke und Astschere dafür gesorgt werden, dass für Sachsen einmalige Biotope in ehemaligen Kalksteinbrüchen erhalten bleiben.

„Wir wollen in geselliger Runde mähen, hacken, rupfen und buddeln, um Gehölze zurückdrängen. Nur so können wir die letzten Lebensräume vieler in unserer Region seltenen, akut bedrohten und konkurrenzschwachen Tier- und Pflanzenarten wie z. B. des Schopfigen Kreuzblümchens, des Bitteren Enzians oder des Bibernell-Widderchens, erhalten. Das Wochenende bietet einen intensiven Kontakt zur Natur und die Möglichkeit, geeignete Pflegemaßnahmen für Artenreichtum und widerstandsfähige Ökosysteme zu erlernen“, so Martin Ahlfeld, Vorstandsvorsitzender des BUND Dresden.

Für Unterkunft und Anfahrt, sowie die Verpflegung kommt der BUND auf. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Am Freitag wird es eine kleine Einführung über Wissenswertes und Besonderes der örtlichen Flora geben, bevor es dann, ausgerüstet mit Hacke und Sense, ins Gelände geht. Die Tage klingen beim gemeinsamen Abendessen in der gemütlichen Unterkunft aus.

Anmeldung und weitere Informationen: https://www.bund-dresden.de/hammerunterwiesenthal/

Über den Kalksteinbruch in Hammerunterwiesenthal

Kalksteinvorkommen sind in Sachsen extrem selten. In dem ehemaligen Kalkbruch in Hammerunterwiesenthal (Mittelerzgebirge) kommen kleinflächig wertvolle Kalk-Magerrasen und offene Felsbildungen vor. Diese bieten in Sachsen akut bedrohten, seltenen Pflanzenarten wie dem Schopfigem Kreuzblümchen, dem Mondrautenfarn oder auch dem Katzenpfötchen letzte Lebensräume. Manche Flechte und manches Moos haben hier sogar ihr einziges sächsisches Vorkommen.

Der Hammerunterwiesenthaler Kalkaufschluss ist durch Abbau im 18. und 19. Jahrhundert entstanden. Weil eine Schafbeweidung fehlt, wie sie in traditionellen Kalktriftgebieten Mitteldeutschlands üblich ist, müssen die Flächen vom Menschen gepflegt werden, um nicht zu bewalden. Nur so kann verhindert werden, dass dieses wertvolle natürliche Erbe unwiederbringlich verschwindet.

Der BUND kümmert sich seit 2017 in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde des Erzgebirgskreises um ihren Erhalt. Durch Pflegemaßnahmen soll der Offenlandcharakter der Flächen wieder gefördert werden.

Pressekontakt
Louise Hummel-Schröter | louise.hummel-schroeter [at] bund-dresden.de

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