Regionalgruppe Dresden

Bäume ausreißen für den Naturschutz - Pflegecamp in Hammerunterwiesenthal

03. Oktober 2021 | Praktischer Naturschutz, Verbandsleben

Freiwillige mit Kletterhelmen im Steinbruch Hammerunterwiesenthal. BUND Dresden

Das dritte Jahr in Folge machten sich 13 Ehrenamtliche aus dem Erzgebirge und Dresden auf den Weg, um in Hammerunterwiesental und im Kalkwerk Lengefeld für die Natur zu arbeiten. Der diesjährige Pflegeeinsatz fand wieder im Rahmen eines mehrtägigen Pflegewochenendes des BUND Dresden statt. In Hammerunterwiesenthal (unserem ersten Ziel) und Lengefeld (wo der letzte Einsatztag stattfand), galt unsere Aufmerksamkeit vor allem den kalkhaltigen Standorten. Schütterer Pflanzenbewuchs, der sich auf vorhandenem Kalkschotter und -felsplateaus bildet und in der Fachsprache Kalk-Pionierrasen genannt wird, ist ein in Sachsen sehr seltener, wichtiger Lebensraum für konkurrenzschwache Arten, die auf dicht bewachsenen Flächen verdrängt werden würden. Deswegen ist es wichtig, diese regelmäßig zu entbuschen und so junge Pioniergehölze wie Birken und Pappeln oder Brombeeren zu entfernen. Durch die Gehölzentnahme kann eine deutlich bessere Besonnung der Fläche erreicht werden. Arten wie die seltene Golddistel, welche vor drei Jahren fast verschwunden war, haben sich dank unseres Einsatzes deutlich vermehrt. Auch Sumpfherzblatt und die Orchideenarten Großes Zweiblatt und Fuchsknabenkraut haben ihren Bestand vergrößert.

Nach einer kleinen Einführung in die Besonderheiten des beeindruckenden Gebietes wurde losgelegt. Mit Sägen, Astscheren und Hacken ging es den Gehölzen an den Kragen. Diese müssen möglichst mitsamt Wurzeln ausgehackt werden, damit sie im darauffolgenden Jahr nicht einfach erneut austreiben. Die Motorsense erledigte den Rest und sorgt dafür, dass konkurrenzstarke Arten wie Kratzdistel oder Himbeere nicht die ganze Fläche zuwachsen. Die beseitigten Gehölze und das angefallene Mahdgut wurden anschließend mit Planen abtransportiert und schließlich vom Kalkwerk Lengefeld entsorgt.

Neben der täglichen Dosis harter Arbeit kam auch der Spaß nicht zu kurz. Die Abende verbrachten wir in unserer gemütlichen Unterkunft in Niederschlag, wo wir gemeinsam vegan kochten und bis in die späten Abendstunden zusammensaßen.

Damit der BUND auch in der Zukunft erfolgreiche Naturschutzarbeit leisten kann, werden ständig weitere Naturfreund:innen gesucht, die Lust haben den Verein mitzugestalten und tatkräftig anzupacken. 

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