Regionalgruppe Dresden

Podiumsdiskussion:"Ein Jahr Umwelt- und Klimapolitik der Ampel"

18. September 2022

Podiumsdiskussion BUND Dresden | BUNDjugend

Als junge Erwachsene, die mit den Entscheidungen der Klimapolitik heute für die nächsten Jahrzehnte leben müssen, sind wir ganz besonders an den (um)gesetzten Zielen der Klimapolitik interessiert.

Um den aktuellen Stand näher zu beleuchten, haben wir Vertreter*innen der politischen Jugendverbände am 19. September zu einer Podiumsdiskussion im Rahmen des Dear-Future-Festivals eingeladen.

Im Zuge des „Dear future Festivals“ Dresden fand die Diskussion am 19. September statt. Moderiert wurde der Abend von Miene Gastinger und Maximilian Feußner der BUNDjugend Sachsen. Sie gaben mit ihren provokant gestellten Fragen die perfekten Vorlagen für die inhaltsvollen Antworten der Vertreter*innen der politischen Jugendverbände. Diese waren Ella der „Grünen Jugend Sachsen“, Johann der „Jungen Union Sachsen“, Ferdinand der „Jungliberalen Aktion Dresden“, Editha der „Jusos Sachsen“ und Leo der „Linksjugend solid Sachsen“. Bereits bei der ersten Frage: „…ist es trotz des russischen Angriffskrieges in der Ukraine möglich, den Ausstieg aus der Kohle und den Ausbau der erneuerbaren Energien bis 2030 zu schaffen?“, wurden zwei verschiedene Meinungszusammenschlüsse sichtbar. Johann, „Junge Union“, und Ferdinand, „Junge Liberale“, meinten, es sei nicht zu schaffen. Hingegen vertraten Ella, „Grüne Jugend“, Editha, „Jusos“ und Leo, „Linksjugend“, die Meinung es sei möglich und forderten gleichzeitig einen deutlich früheren Kohleausstieg. Diese Meinungszusammenschlüsse zogen sich weitgehend durch die ganze Diskussion, wodurch die Antworten des linksgrünen Spektrums dominierten. Die dezentrale Energieversorgung in Bürger*innenhand sah Editha, „Jusos“, als Weg sozialistische Ansätze einfließen zu lassen , welcher wiederum von der „Linksjugend“ und „Grünen Jugend“ genauso befürwortet wurde. Beim Thema Verkehr und der Frage, inwieweit der ÖPNV aufgrund von Interessen der Auto-Lobby nicht weiter ausgebaut wird, stichelte Ella, „Grüne Jugend“, gegen den derzeitigen Verkehrsminister. Sie meinte, er sei wohl bekannter als der „Auto-Minister“. Für den BUND und die BUNDjugend wurde es bei der Frage zum Zusammenpassen der nationalen Moorschutzstrategie und den Verhandlungen zum Ausbau der A20 spannend, gegen den wir sehr vehement protestieren. Bis auf Ferdinand, „Jungliberale Aktion“, waren sich alle über die Unvereinbarkeit einig. Dieser argumentierte damit, dass Naturschutz nicht dem Infrastrukturausbau im Wege stehen dürfe. Das 30 ha Ziel, also das erklärte, bisher unerreichte Ziel, die tägliche Neuinanspruchnahme von Flächen für Siedlungen und Verkehr auf 30 Hektar zu begrenzen, lenkte den Gesprächsfokus durch Leo, „Linksjugend“, auf die Ungleichverteilung von Vermögen innerhalb unserer Gesellschaft und die damit einhergehende Ungerechtigkeit. Ob die bevorzugte Verpachtung an ökologische, nachhaltige und lokale Betriebe ein wichtiger Schritt

für die Transformation sein könne, zeigte wiederholt die Meinungszusammenschlüsse der Jugendvertreter*innen. Editha, „Jusos“, betonte, dass konventionelle Landwirtschaft nur billiger sei, wenn der Endpreis nicht angeschaut werde. Hingegen lehnte Johann, „Junge Union“, nationale Alleingänge ab. Beim letzten Themenblock „Wirtschaft und Gesellschaft“ bestand Uneinigkeit, sogar im linksgrünen Lager, inwieweit ein Rückgang des Wirtschaftswachstums für den Klimaschutz vertretbar wäre. Während die „Juso“- und „Linksjugend“-Vertreter*innen sich eindeutig für den Rückgang aussprachen, hob Ferdinand, „Jungliberale Aktion“, die Notwendigkeit von Wachstum hervor und wurde dabei von der „Grünen Jugend“ unterstützt. Die letzte Frage, ob Klima als Fluchtgrund anerkannt werden sollte, gab erneut spannende Denkanstöße für die Zuhörenden. Noch einmal möchten wir an dieser Stelle allen Beteiligten, ob auf oder neben der Bühne, ganz herzlich für diese großartige Veranstaltung danken.

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