2020 - ein Jahr so stark geprägt von einem Thema, dass viele andere im Hintergrund verschwinden. Viel zu schnell ging auch die Zeit vorbei in der ein geselliges Plenum im Büro oder im Park ohne Risiko möglich wäre. Doch uns war klar: wir wollen uns weiter für eine gesunde Umwelt, ein funktionierendes Klima und ein nachhaltiges Miteinander einsetzen. Kurzum fanden alle weiteren Orga-Treffen per Videokonferenz statt. Und so ist auch dieses Jahr eine Vielzahl an tollen Projekten entstanden! Das Jahr hat uns gezeigt, dass wir auch in Krisensituationen einiges erreichen können, wenn wir uns gemeinsam dafür stark machen. Viele unserer Projekte sind durch die Umstände von der Straße in die sozialen Medien und das Internet übertragen worden. Dabei war einiges an Kreativität gefragt, um Interaktion und Diskussion im gleichen Umfang zu ermöglichen wie es bei Treffen vis-à-vis möglich ist. So haben wir unsere Stadtrundgänge beispielsweise per Video aufgenommen, um so das Gefühl eines echten Rundgangs durch die Dresdner Neustadt zu vermitteln.

Demonstrationen

Das Jahr begann mit der Wir-haben-es-Satt!-Demo am 18.01 in Berlin. Da waren Demos in dieser Größenordnung noch möglich. Der nächste große Klimastreik fand dann schon online statt: Globaler Netzstreik fürs Klima am 24.04. Wir haben mit einem Beitrag auf unserem Instagram-Kanal an der Aktion teilgenommen. Auch die jährliche Tolerade - eine Demo und Tanzparade, mit dem Ziel dem Klima der Fremdenfeindlichkeit und Ignoranz etwas entgegenzusetzen fand dieses Jahr online in Form eines Radio-Programms am 16.05 statt. Wir haben einen Rede-Beitrag dazu im Klimablock geleistet.

Mit steigenden Temperaturen und sinkendem Inzidenzwert war es wieder möglich an Demos teilzunehmen. So protestierten wir am 30.06 unter dem Motto "Keine Kohle für die Kohle" zusammen mit dem Bündnis Alle Dörfer bleiben, Ende Gelände und dem BUND Sachsen. Vor dem sächsischen Landtag wurden über 260 Schilder der sächsischen Dörfer auslegen, die wegen des Kohleabbaus zerstört wurden. Auch der nächste globale Klimastreik am 25.09 konnte auf der Straße stattfinden.

Aktionen in sozialen Netzwerken

Corona hat viele Menschen und Unternehmen hart getroffen. Anstatt aber Menschen zu unterstützen, vergibt die Regierung Rettungspakete an Konzerne ohne diese an ökologische und soziale Kriterien zu koppeln. Die Bundesregierung hat der Lufthansa ein Hilfspaket über 9 Milliarden Euro zugesichert. Dass die Regierung dabei weitestgehend auf ein Mitspracherecht verzichtet und keine nennenswerten Maßnahmen zum Klimaschutz zur Bedingung macht, ist ein Skandal! Die BUNDjugend Dresden hat dazu die bundesweiten Fotoaktion "Neustart statt Bruchlandung" am 25.05. unterstützt. Die Fotos, die dabei am Dresdner Flughafen entstanden sind, wurden vielfach auf Instagram geteilt. Mit einer weiteren Fotoaktion "Wald statt Asphalt" sendeten wir solidarische Grüße an die Protestierenden vor Ort im Dannenröder Wald. Weitere Beiträge auf Instagram leisteten wir zum Beispiel zur Aktion "5 Jahre Pariser Klimaabkommen", mit einem Adventskalender voller Tipps für einen nachhaltigen Alltag sowie mit dem Aufruf "Spenden Statt Böllern".

Auch das Grüne Brett - unseren Kalender für nachhaltige Veranstaltungen - haben wir dieses Jahr weiterhin gepflegt. Damit schaffen wir in Dresden nicht nur ein wenig digitale Selbstbestimmung, sondern wir haben auch ein paar alternative Freizeit-Ideen gesammelt für die Zeit während des Lockdowns: https://gruenesbrett.net/stayhome/

Zusammenarbeit und Vernetzung

Die Vereins- und Initiativenlandschaft in Dresden ist beeindruckend vielseitig und von starker Zusammenarbeit geprägt. Wir als BUNDjugend finden, dass gerade in dieser Zusammenarbeit eine unglaubliche Kraft steckt. Dass zeigt sich nicht nur bei gemeinsamen Projekten wie der Elbwiesenreinigung mit Greenpeace und Pinke Hände. Auch konnten wir durch ein gemeinsames "Kugellager", ein knackiges Austauschformat, mit den Hochschul-Piraten über Themen wie Geschlechteranteile in der Politik, Gewaltfreie Kommunikation und Data Awareness lernen. Eine der größten Errungenschaften 2020 ist in Zusammenarbeit mit dem Bündnis Klimavernetzung Dresden entstanden: wir konnten sogar erreichen, dass Klimaschutz jetzt ganz oben in der Agenda des Stadtrats steht: https://www.saechsische.de/plus/dresden-klimanotstand-ohne-klimanotstand-5166977.html

Projekte, Workshops, Stadtrundgänge

Ein jährlich wiederkehrende Format sind auch unsere konsumbewussten Stadtrundgänge. 2020 haben wir aufgrund der Umstände 2 Rundgänge interaktiv und online mit teilweise bis zu 45 Teilnehmenden durchgeführt. Einen weiteren Stadtrundgang haben wir im Rahmen des Umundu-Festivals - natürlich mit Masken und ausreichend Abstand - am 12.10 geleitet.

Eines der wohl am arbeitsintensivsten Projekte war der Climate Slam, der nun aufgrund der Umstände nicht stattfinden konnte. Ziel war es einen lyrisch, poetischen Abend mit Gefühlen, Fakten und Geschichten über den Klimawandel zu füllen. Aber die Arbeit soll nicht umsonst gewesen sein. Wir haben den Slam auf den 24.06.2021 verschoben.

Ein weiteres große Projekt ist das Reneval unseres Online-Kalenders Grünes Brett. Wir möchten mit einer grafischen Überarbeitung der Webseite die Bedienung und Übersichtlichkeit verbessern, um so mehr Menschen für Engagement in ökologischen und umweltpolitischen Bereichen zu motivieren. Erste Entwürfe stehen bereits, nun befindet sich die Webseite in Entwicklung.

Aber Projekte müssen nicht immer gleich so groß aufgezogen werden. So haben wir beispielsweise auch einen Kosmetik-Workshop beim Klima Camp an der Kreuzkirche am 14.09 durchgeführt, sowie zweimal an einem Umweltquiz, organisiert von der BUNDjugend Sachsen, teilgenommen und unterstützt.

Internes

Am 17.01.2020 fand die Landesjugendversammlung in Leipzig statt. Dort wurden nicht nur weitere Mitglieder in die aktuelle Landesjugendleitung gewählt, sondern auch über das bevorstehende Jahr gesprochen. Auch ist über das Jahr ein monatlich stattfindender Lesezirkel gemeinsam mit der BUNDjugend Leipzig entstanden. Und da auch Teambuilding gehört natürlich zu einem guten Vereinsleben dazu, so waren wir im Sommer zum Klettern und Boofen in der Sächsischen Schweiz.