Exkursion: Historische Waldführung im Kontext von Waldkrisen und Wohlfahrt

07. Mai 2023 | BUNDjugend, Bäume, Umweltbildung

BUNDjugend Dresden

Im Rahmen des Dear Future Festivals luden der Staatsbetrieb Sachsenforst in Kooperation mit der BUNDjugend Dresden am Sonntag, 07.05.2023 ab 10 Uhr zu einer Exkursion durch die Dresdner Heide unter der Überschrift „Historische Waldführung im Kontext von Waldkrisen und Wohlfahrt“ ein.

Rund 35 Personen - groß und klein - lauschten den Ausführungen der Referenten Heiko Müller und Matthias Rüttnauer (Sachsenforst) auf der ca. 3-stündigen Tour. Startpunkt war der Waldeingang am Konzertplatz Weißer Hirsch.

Warum heißt die Dresdner Heide eigentlich Heide? Sieht sie aus wie eine typische Heidelandschaft, zum Beispiel wie die Lüneburger Heide?

Die Referenten gingen zunächst auf die Herkunft der Namensgebung der Dresdner Heide und dem Begründer der Nachhaltigkeit, namens Hans Carl von Carlowitz, ein, der schon im Jahr 1713 in seinem Werk „Sylvicultura oeconomica“ schrieb, dass immer nur so viel Holz geschlagen werden darf, wie wieder nachwachsen kann.

 

Zudem wurde die Rolle des Totholzes im Wald auch in Bezug zur Artenvielfalt thematisiert. Dabei konnte ein Präparat eines Hirschkäfers bestaunt werden. Die Teilnehmenden erfuhren außerdem etwas über die Harzung, die aktuelle Waldbewirtschaftung, Borkenkäfer, und dass Eichelhäher durch das Vergraben von Eicheln zu den wichtigsten Waldarbeitern zählen, indem sie zur natürlichen Verjüngung der Dresdner Heide beitragen.

 

Das Foto „1.Harzung“ zeigt die charakteristischen Spuren eines alten Handwerks: Die Harzgewinnung -hier an einer Kiefer- die bis in die Anfänge der 90er Jahre betrieben wurde. Harz galt als wertvoller Rohstoff und fand unter anderem im Schiffs- und Instrumentenbau Anwendung.

 

Am Wegesrand konnten bei genauerem Hinschauen die „kleine Waldvegetation“ wie Knoblauchrauke und junge Keimlinge der Rotbuche (Foto 2. Buchenkeimling) entdeckt werden.

 

Aktuell werden zur schonenden Waldbewirtschaftung teils noch Pferde eingesetzt. Die gestapelten Stämme gehen in kleine und große Sägewerke. Dort werden Kiefern beispielweise zu Bauholz, aus dicken Stämmen werden Dielen gefertigt und ein Teil landet als Latten, Bretter oder Kanthölzer in Baumärkten. Auch werden Holzprodukte nach Japan, China oder in die USA exportiert. Aus den Resten des Sägewerks, wie Sägespane, entstehen Pellets.

Aber was bedeuten die Zahlen auf den Stämmen wie auf dem Foto „3. Waldbewirtschaftung“? Die „5“ gibt die Länge der gesägten Stämme an (5m) und die Zahl im „Nenner“ den Stammdurchmesser in cm. Mit einem roten Punkt werden Stämme von geringerer Holzqualität markiert (Foto 4. Waldbewirtschaftung).

Aus mit Borkenkäfern befallenem Fichtenholz wird z.B. Laminat hergestellt. Die winzigen Übeltäter konnten in einem Glas begutachtet werden. Der Buchdrucker ist eine Borkenkäferart (Foto 5.), der hauptsächlich Fichten befällt.

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