Regionalgruppe Dresden

Klimawandel und Waldbau - BUNDwissen

25. Juni 2020

Junge Laubbäume in einem Laubwald auch mit älteren Bäumen. Sachsenforst

Im Rahmen der BUNDwissen Vortragsreihe war Martin Baumann von Sachsenforst am 25.6.2020 beim BUND Dresden eingeladen. Im Onlinevortrag mit anschließender Diskussionsrunde beschrieb der Referent die Aufgaben des Waldes, seine Bedeutung als Lebensraum für typische Pflanzen und Tierarten, als Rohstofflieferant und als Erholungsort. Er ging auf die Probleme im Klimawandel wie zum Beispiel die Hitze und Trockenheit der Jahre 2018 und 2019 ein und beschrieb anschaulich die Schäden welche durch Sturmereignisse und eine Massenvermehrung von Borkenkäfern entstanden sind. Das Ökosystem Wald ist unter anderem durch die Waldbewirtschaftung der letzten Jahrhunderte und den Anbau von ertragreichen, schnellwachsenden aber sehr anfälligen Fichten- und Kiefern-Monokulturen stark geschwächt .

Direkt zu Beginn des Vortrags hat Martin Baumann vor Augen geführt, dass die Zeiträume, in denen sich ein Wald entwickelt, sehr lang sind. Umso wichtiger ist es vorausschauend zu denken und den Waldumbau noch stärker voranzutreiben. Seit nunmehr 30 Jahren arbeitet Sachsenforst am Waldumbau. Momentan ist der Anteil von gefährdeten, alten Fichten und prädisponierten Bereichen recht groß. Eine Kunstverjüngung, also das Pflanzen von standortgerechten jungen Bäumen, und das Erreichen eines gemischten Dauerwalds, der eine intakte Biodiversität aufrechterhält und Rückschlage puffern kann, sind die Hauptansatzpunkte des Sachsenforst. In den Grundsätzen des ökologisch orientierten naturnahen Waldbaus finden sich noch weitere wichtige Punkte, die anschaulich in der Präsentation zu sehen sind.

Die Wälder der Zukunft sind Wälder, die möglichst widerstandsfähig gegenüber Schwankungen von Umweltfaktoren sind und die sich nach einer Störung aus sich selbst heraus schnell regenerieren können. Neben der weiterhin wichtigen Aufgabe als Rohstofflieferant sind es Wälder, die in der Lage sind einen nachhaltigen Beitrag für den Schutz von Boden, Trinkwasser und Biodiversität zu leisten. Und das sind auch Wälder, die ästhetisch schön und abwechslungsreich sein dürfen. Vielfältig strukturierte Mischbestände, in Kombination mit Biotopen wie z.B. Bachläufen, Mooren, Feuchtwiesen und gestuften Waldrändern bilden die Grundlage für eine hohe und insbesondere standorttypische Biodiversität. Aber auch ein Nutzungsverzicht und damit die Gewährleistung einer natürlichen Waldentwicklung gehört zum Wald der Zukunft.

Wir bedanken uns recht herzlich bei Martin Baumann und bei allen Teilnehmenden.

 

In der Präsentation lässt sich nachträglich der Vortrag ansehen.

 

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