Regionalgruppe Dresden

Klimanotstand für Dresden – Die letzte Chance

20. Januar 2020 | Klimawandel, Nachhaltigkeit

Aufruf an die Parteien

BUND Sachsen

Nachdem im September die Ausrufung des Klimanotstands schon zum Greifen nah war, wurde das Vorhaben sehr knapp in die Ausschüsse verwiesen und seitdem verschleppt. Nun steht Ende Januar endlich die finale Entscheidung im Dresdner Stadtrat an. Mit diesem öffentlichen Aufruf wollen Dresdner Initiativen und Verbände noch einmal eindringlich an die Mitglieder des Stadtrats appellieren.


Die folgenden Dresdner Initiativen unterstützen den Brief bereits:

Allgemeiner Studierendenausschuss der Evangelischen Hochschule Dresden
Anima e.V. - Verein für allumfassenden Tierschutz und Aufklärungsarbeit
arche noVa – Initiative für Menschen in Not e.V.
Attac Dresden e.V.

Biene sucht Blüte - Dresden soll summen!
Bits & Bäume - Bewegung für Digitalisierung und Nachhaltigkeit
BUND Dresden
BUNDjugend Dresden

Cambio e.V. - Aktionswerkstatt für Umweltschutz und Menschenrechte

Extinction Rebellion Dresden

Fridays For Future Dresden
Foodsharing Dresden / foodsharing e. V.

Gemeinschaft für Menschenrechte im Freistaat Sachsen e.V.
Greenpeace Dresden
Grüne Liga - Netzwerk Ökologischer Bewegungen

IMNU Fahrradkurier Dresden

Lose Laden

MICHA-Initiative Dresden
Mission Lifeline

NABU Regionalverband Dresden-Meißen e.V.
NAHhaft e.V.
NAJU Dresden - Naturschutzjugend
Neustadt Art Kollektiv

Ökumenisches Informationszentrum

Parents For Future Dresden
PlatzDa! Nachbarschaftstreff Löbtau
Psychologists For Future Dresden

Quilombo "Eine Welt"-Laden + .e.V

Rad i. O. - Studentische Fahrrad-Selbsthilfewerkstatt

Scientists For Future Dresden
Students For Future Dresden
Studierendenrat HTW
Studierendenrat HfBK 
Studierendenrat Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden

TUUWI - Technische Universität Umweltinitiative

UNIPOLAR science.clothing

ver.di Bezirk Sachsen-West-Ost-Süd
Verkehrswende Dresden

 


 

Aufruf an den Stadtrat

Klimanotstand in Dresden ausrufen - jetzt!
Seit einem halben Jahr liegt dem Dresdner Stadtrat ein Antrag zur Erklärung des Klimanotstands [1] vor und am 30. Januar 2020 soll er erneut zum Beschluss gestellt werden. Weder der Stadtrat noch die Ausschüsse konnten bislang klare Mehrheiten finden, so dass der Antrag zu scheitern droht. Mit diesem Brief wollen wir, als zivilgesellschaftliche Vereinigungen, Bewegungen und Organisationen, erneut auf die Bedeutung des Themas hinweisen und betonen wie wichtig es ist, für mehr Klimaschutz an einem Strang zu ziehen und entschiedene Schritte zu unternehmen.

Wir, die Unterzeichnenden, erklären:
Wer mit offenen Augen durch Dresden geht, merkt, dass der Klimawandel auch in Dresden angekommen ist: Extremsommer, kaum Wasser in der Elbe, Gänseblümchen im Januar, sterbende Bäume … Diese Veränderungen sind nur einige Vorboten der Konsequenzen hier und andernorts. Der Klimawandel ist eine menschengemachte Bedrohung und auch die Vermeidung weiteren Klimawandels liegt in menschlicher Hand. Wir, als Zivilgesellschaft, aber auch als Menschen in Dresden wollen diese Verantwortung wahrnehmen und fordern den Stadtrat als unsere gewählte Vertretung auf, dies ebenfalls zu tun! Global denken - lokal handeln.

Weltweit haben Städte wie Los Angeles, Vancouver, London und Basel den Klimanotstand ausgerufen und damit ein Signal gesetzt. Auch in Deutschland sind schon viele Kommunen dem Ausrufen des Klimanotstands gefolgt, u.a. Heidelberg, Kiel, Münster, Erlangen, Bochum, Saarbrücken, Wiesbaden, Leverkusen, Düsseldorf, Bonn, Karlsruhe und Trier. Es ist Zeit, auch in Dresden zu handeln!

Der Klimanotstand bedeutet die Klimakrise ernstzunehmen und deren Vermeidung und Bekämpfung als prioritäre Querschnittsaufgabe kommunalen Handelns wahrzunehmen. Er ist ein Bekenntnis zu einer kommunalen Politik, die Dresdens Beitrag zum Erreichen des 1,5-Grad-Ziels, völkerrechtlich verbindlich durch das Paris-Abkommen, erfüllt. Die Erklärung des Klimanotstands ist jedoch nur der erste Schritt einer veränderten Klimapolitik und verlangt weitere Schritte. Mit der Erarbeitung eines Maßnahmenkatalogs, mit dem die Stadt Dresden ihren Beitrag zum 1,5 Grad Ziel erbringt, und der Überprüfung aller zukünftigen Entscheidungen auf ihre Auswirkungen auf Klima-, Umwelt- und Artenschutz stehen bereits zwei wichtige konkrete Schritte im Antrag. Veränderungen in Förder- und Vergabekriterien, zugunsten von mehr Klimaschutz, sind naheliegende Konsequenzen, die auch zivilgesellschaftliche Strukturen in diesem Bereich stärken können.

Der Klimanotstand ist damit ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr Klimaschutz und gesellschaftlicher Verantwortung für und in Dresden.

Daher rufen alle Unterzeichnenden die Parteien und jede einzelne Stadträtin und jeden einzelnen Stadtrat dazu auf, jetzt dieser Verantwortung für die Stadt und für die kommenden Generationen gerecht zu werden. Setzen Sie jetzt ein aktives Zeichen für den Erhalt einer funktionierenden Welt.

RUFEN SIE DEN KLIMANOTSTAND AUS!


[1] Die aktuellen Dokumente zum Klimanotstand finden sich im Ratsinformationssystem unter http://ratsinfo.dresden.de/vo0050.php?__kvonr=17621

AUFRUF ALS DOWNLOAD (PDF)

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