Regionalgruppe Dresden

Stadtgrün ist fitter ohne Silvestermüll

28. Dezember 2023 | Bäume, Flüsse & Gewässer, Nachhaltigkeit, Naturschutz, Umweltgifte

Dresden. Das Jahresende naht und der Feuerwerksverkauf beginnt. Das Spektakel aus Licht und Lärm hat eine intensive Wirkung auf die Menschen – aber auch negative Folgen für die Umwelt. Der BUND Dresden ruft deshalb zum Verzicht auf Feuerwerk auf und warnt vor den Folgen des Feuerwerkmülls auf Baumscheiben und Grünflächen.

„Die Straßenreinigung beseitigt beispielsweise am Neujahrstag insgesamt rund 200 Tonnen Silvesterabfall in den fünf größten Städten Deutschlands – und damit ist nur ein Bruchteil aus der Umwelt entfernt“ so Daniel Blume, stellvertretender Vorsitzender des BUND Dresden. „Während ein großer Teil des Mülls an Neujahr und in den darauffolgenden Tagen unter hohem Aufwand aus dem Straßenbild entfernt wird, verbleiben häufig Reste auf Grünflächen und an Baumscheiben. Dieser Müll enthält Chemikalien und Schwermetalle, die sich im Boden und Wasser anreichern können. Die Bodenqualität wird verschlechtert, was für die ohnehin schon durch Hitze, Salz und Stadtluft belastete Stadtvegetation eine weitere Beeinträchtigung darstellt.“

Zur Herstellung von Feuerwerkskörpern werden verschiedene Chemikalien und Schwermetalle wie Barium, Strontium und Blei verwendet. Diese werden beim Abbrennen freigesetzt und bleiben zum Teil im Müll zurück. Dies betrifft vor allem die Überreste von Raketen, Feuerwerksbatterien und bengalischem Feuer. Böller hinterlassen meist „nur“ Tonerde und Papiermüll. Zudem entsteht auch eine hohe Menge an Plastikmüll, welcher z. B. bei Raketen unkontrolliert auf die Umwelt nieder rieselt (z. B. die Kappen der Raketenspitzen). Einmal im Stadtgrün „verschwunden“, bleiben sie dort meist liegen und tragen zur Belastung der Böden mit (Mikro-)Plastik bei. Auch werden durch explodierende Feuerwerkskörper Wildtiere verletzt oder verschreckt, für die der Winter sowieso eine kräftezehrende Zeit ist.

„Leider wird zum Teil auch in Schutzgebieten wie den Elbauen in Dresden kräftig mit Feuerwerk gefeiert. Dort verbleibt der Müll nicht nur wenige Tage, sondern reichert sich an schwer zugänglichen Stellen über Jahre hinweg an“, ergänzt Louise Hummel-Schröter, Vorstandsmitglied des BUND Dresden. „Wir rufen die Menschen dazu auf, auf Feuerwerk zu verzichten – oder zumindest den verbleibenden Müll, insbesondere aus der Natur, gänzlich zu entfernen. Hier ist jede helfende Hand gefragt – Pflanzen und Tiere danken.“

Der BUND Dresden erinnert weiter an die Verantwortung der Städte wie Dresden: Es ist nicht selbstverständlich, dass Städte an Silvester zu einer rauchenden Feuerwerkskammer werden müssen. Aus verschiedenen Gründen folgen einige deutsche Städte den Metropolen Paris, Wien und Brüssel, in welchen privates Feuerwerk untersagt ist. Häufig wird aus brandschutztechnischen Gründen das Feuerwerk in Teilbereichen untersagt oder es werden feste Orte für das Abfeuern festgelegt.

Dies zeigt, dass auch ein Mittelweg zwischen strengem Verbot und maßlosen Feuerwerkschaos möglich ist: Öffentliche Feuerwerksshows der Stadt ggf. in Verbindung mit festgelegten Abfeuerorten für Privatfeuerwerke wären nicht nur aus gesundheitlichen Gründen sinnvoll. Auch Bäume und Stadtpflanzen wären im Nachgang weniger beeinträchtigt. „Damit könnte ein gesamtgesellschaftliches Event entstehen, an dem alle teilhaben können, das durch seine Farbenpracht noch lange in Erinnerung bleibt – und bei dem die Freude nicht – oder zumindest deutlich weniger – durch Unfälle, Müll und verletzte Tiere getrübt wird“, schließt Hummel-Schröter.

Quelle zur Straßenreinigung: https://www.vku.de/presse/pressemitteilungen/feuerwerk-zu-silvester-rund-200-tonnen-silvesterabfall-faellt-am-neujahrstag-allein-an-den-hotspots-der-fuenf-groessten-staedte-an/

Hinweis: Neujahrsputz von „Wir lieben Elbe“ am 01.01.24 in Dresden-Pieschen: https://dresden.gruenesbrett.net/veranstaltung/evbe043f44

Pressekontakt
Louise Hummel-Schröter | louise.hummel-schroeter [at] bund-dresden.de

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