Regionalgruppe Dresden

Mobilität und den öffentlichen Raum neu denken - Projektbeispiele aus Deutschland und der Welt

Blogeintrag von Johannes Bernhardt und Judith Kleibs

Wie können unsere Städte menschengerecht und zukunftsfähig gestaltet werden? Und für wen ist der öffentliche Raum da? Diese Fragen stellen sich zunehmend angesichts von wachsenden Städten und Bauboom, Staus und Schadstoffen in der Luft. Auf vielen Ebenen und in allen Teilen der Welt wird nach Lösungen gesucht und Neues ausprobiert. Auch die „Woche des guten Lebens“ will hierzu einen Beitrag leisten und den Rahmen dafür schaffen, um eine nachhaltige Gestaltung des Verkehrsraums in der Stadt eine Woche lang gemeinsam auszuprobieren.

Eine Vielzahl von Projekten deutschlandweit und international denken und gestalten Städte und insbesondere ihren Verkehrsraum neu. Der Fokus liegt dabei auf der Schaffung einer Infrastruktur, die dafür sorgt, dass sich Menschen im öffentlichen Raum sicher aufhalten und bewegen können. Die meiste Fläche wird dort derzeit noch immer den Autos zugestanden – in Form von Straßen und Parkplätzen. Geh- und Radwegen wird dagegen im Vergleich wenig Platz eingeräumt. Dabei würden breite und barrierefreie Geh- und Radwege Nutzungskonflikte verringern, die Sicherheit erhöhen und Menschen einladen, sich auf emissionsarme Weise fortzubewegen.

Die hier vorgestellten Projekte sind Experimente, die den Platz im öffentlichen Raum vielfältiger nutzbar machen und nichtkommerzielle Aufenthaltsangebote schaffen sollen, um ein Miteinander und gutes Leben im Stadtteil zu ermöglichen. Sie denken den Straßenraum neu, um nachhaltige Mobilitätsformen zu fördern und Erkenntnisse für die Städte der Zukunft zu gewinnen. Einige davon sind im Rahmen von partizipativen Prozessen vor Ort und durch die aktive Mitgestaltung der Bewohner*innen entstanden.

Viel Spaß beim Stöbern in dieser Link-Sammlung von Ideen, Projekten und Konzepten rund um eine nachhaltige Mobilität und Stadtentwicklung!

 

Der „Tag des guten Lebens“ findet seit 2013 in Köln statt und ist nun auch für Berlin geplant (wenn angesichts der Ausgangsbeschränkungen durchführbar):

www.tagdesgutenlebens.koeln

www.tagdesgutenlebens.berlin

 

In Hamburg Ottensen und München wurden (temporär) Straßen in Fußgängerzonen umgewandelt:

www.ottensenmachtplatz.de

www.muenchen.de/aktuell/2019-12/sendlinger-strasse-fussgaengerzone-fertig.html

 

In Leipzig wurde ein Abschnitt der Josephstraße im Viertel Altlindenau in eine Spielstraße umgebaut (siehe Foto). Hier ein Interview dazu mit Tobias Habermann, dem damaligen Quartiersmanager des Stadtteils:

www.wunderwesten.de/interview/tobias-habermann

 

Wie aus Parkplätzen Aufenthaltsorte werden können, zeigt das Berliner Projekt „Begegnungsraum Bergmannstraße“:

www.baunetz-architekten.de/a24-landschaft/6496446/projekt/7061053

www.berlin.de/senuvk/verkehr/politik_planung/fussgaenger/bergmannstrasse/index.shtml

 

Einen Überblick mit vielen Beispielen zu Gestaltungsmöglichkeiten von Straßen und Plätzen mit Beispielen aus deutschen Städten und Kommunen gibt diese kostenfreie Broschüre vom Umweltbundesamt (UBA):

www.umweltbundesamt.de/publikationen/strassen-plaetze-neu-denken

 

International geschieht viel im Bereich nachhaltige und partizipative Stadtgestaltung. Hier gibt es zahlreiche Vorher-Nachher-Beispiele aus der ganzen Welt (leider nur auf Englisch und Portugiesisch):

www.urb-i.com/before-after

 

Im aktuellen Mobilitätsatlas der Heinrich-Böll-Stiftung sind eine Vielzahl von Artikeln rund um das Thema Verkehrswende zu finden. Diesen gibt es kostenlos zum Download unter folgendem Link:

www.boell.de/de/2019/11/05/mobilitaetsatlas-2019

Unser Gastautor Johannes Bernhardt hat Architektur an der HTWK Leipzig studiert und arbeitet seit 2014 in verschiedenen Leipziger Architektur- und Stadtentwicklungsbüros.

BUND-Bestellkorb