An einem sonnigen Spätsommersonntagnachmittag (10. September) waren wir mit über 20
Interessierten und Wissbegierigen unterwegs auf dem „Freiluftdenkmal“ Pieschener Allee auf der Ostrahalbhinsel. Erika Schmidt erzählte uns beim Spaziergang durch die Allee historisch sachkundig, unterhaltsam und sehr anschaulich – anhand alter Karten und Fotos – Interessantes und viel Ungehörtes über das „Eingangstor zum Ostragehege“.
Sie berichtete von sächsischen Kurfürsten und Königen, die im 17. und 18. Jahrhundert mit Kutsche und hoch zu Ross die Allee durchquerten, vom Leinenzwang für Hunde, der schon damals galt und von Malern wie Ludwig Richter, die von der Pieschener Allee zu idyllischen Landschaftsgemälden inspiriert wurden.
Es ging aber nicht nur um Geschichte, sondern auch um Natur, denn schließlich ist die Pieschener Allee ein Flächennaturdenkmal. Erika wusste so Einiges zu berichten über die unterschiedlichen Lindenarten, die der Allee ihr charakteristisches Aussehen verleihen und auch über einen berühmten Baumbewohner, den Eremiten.
Am nördlichen Ende der Allee angekommen, kam das Gespräch natürlich auch auf die aktuelle Debatte um eine mögliche Elbquerung. Beim Blick auf das gegenüberliegende Elbufer wurde über Fähre, Brücke und mögliche Standorte und deren Auswirkungen auf die Natur im Ostragehege und auf der Pieschener Allee diskutiert.
Angeschnitten wurde auch das Thema „Wasserentnahme am Ostragehege“ für die Halbleiterindustrie im Dresdner Norden und die Auswirkungen auf den Standort, insbesondere die alten Linden der Pieschener Allee.
Nach fast zwei Stunden gab es noch so viel zu erzählen, dass spontan entschieden wurde, noch eine zweite Exkursion ins Ostragehege zu machen. Wer den Tag des offenen Denkmals verpasst hat, kann sich also auf eine Fortsetzung freuen. Infos zum Termin und zum Ablauf folgen auf www.bund-dresden.de.
Weitere Informationen zum Engagement des BUND Dresden im Ostragehege: