Regionalgruppe Dresden

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Zeit in der Natur verbringen? Lernen wie man mit einer Sense mäht? Mit anpacken für den Natur- und Umweltschutz? Dabei viel Spaß haben? Neue Leute kennenlernen? Dann bist du hier genau richtig!

Das war das Care4Nature Camp 2023 - ein persönlicher Erfahrungsbericht von Friedrich Grabner

Nachdem ich bereits letztes Jahr das Care4Nature Camp genießen durfte, musste ich mich dieses Jahr einfach wieder anmelden. Erneut kamen Jugendliche und junge Erwachsene aus Sachsen und der Tschechischen Republik, die Freude an der Natur haben und auf den Wiesen des Erzgebirges deren Artenvielfalt genießen und schützen wollen, zusammen.

Von einem Erstarken demokratiegefährdender Parteien und einer Zunahme von Fremdenfeindlichkeit, von 33 Prozent AfD ist hier nichts zu merken. Alle Menschen treten sich mit Respekt gegenüber, lernen sich kennen, arbeiten zusammen an Projekten, diskutieren, reden über Musik, Literatur und Philosophie. Mal auf Englisch, mal auf Deutsch, mal mit Gestik und Mimik, aber immer mit Lächeln und Verständnis. Dass wir in Deutschland kaum Möglichkeiten haben, Tschechisch in der Schule zu lernen, wird durch ein reges Interesse an Vokabeln und Aussprache der tschechischen Sprache ausgeglichen. Ich habe im Verlaufe des Camps wohl mehr Englisch gesprochen als im gesamten Englischunterricht, meine Fähigkeiten einfach mal anwenden zu können, war eine großartige Erfahrung. Das Camp war eine wohltuende Abwechslung zu Alltagsstress, klar, ich bin bei der Arbeit durchaus ins Schwitzen gekommen, aber die Arbeit in der Natur hat immer auch etwas Beruhigendes, sodass sie sich für mich fast nicht wie Arbeit anfühlt. Nach einer kurzen Pause zwischen der Flächenpflege und dem Abendessen habe ich mich dann immer schon auf die abendlichen Unterhaltungen gefreut und die Erschöpfung war wie weggeblasen.

Wir kochten unsere Mahlzeiten selbst, und obwohl es für jeden Tag eingeteilte Kochteams gab, halfen irgendwie immer alle mit, sobald sich die Möglichkeit bot. Auch sonst fand ich mich in einer enorm hilfsbereiten Umgebung wieder, keine Arbeit musste allein erledigt werden und alle trugen so viel bei, wie sie konnten. Allein für mich selbst zu kochen, finde ich manchmal belastend, aber es war eine wertvolle Erfahrung für mich, für so viele Menschen zu kochen und es war schön, dann am Ende alle satt und frisch gestärkt zu sehen.

Nicht nur der kulturelle und soziale Austausch, sondern auch die fachlichen Aspekte begeisterten. Unser superlieber Sensenlehrer zeigte auch dieses Jahr wieder viel Geduld und schuf neue Sensentalente. Doch was bringt es, zu sensen, aber nicht zu wissen wofür? Jeden Tag lernten wir Neues über Flora, Fauna, Geologie und die Entwicklung unserer Pflegeflächen, und wer noch spezifischere Fragen hatte, erhielt immer eine Antwort aus der Runde. In meinem Freiwilligen Ökologischen Jahr, welches ich in der Woche vor dem Camp beendet hatte, habe ich viel in der Flächenpflege gearbeitet, allerdings mit Balkenmäher und Motorsense. Meine Freude war unglaublich groß, zu sehen, dass man auch mit den umweltschonenderen (und vor allem leiseren), kultigen Handsensen viel erreichen kann, wenn viele Hände an einem Strang ziehen. Als großer Fan von fleischfressenden Pflanzen war mein persönliches Highlight der seltenen Pflanzen, ein Fettkraut in der Wildnis zu sehen.

Alles in allem war es eine viel zu kurze Woche, die Natur zu schützen, coole Menschen kennenzulernen und man selbst zu sein.

Der BUND Dresden bedankt sich bei allen, die das Care4Nature Camp möglich gemacht haben! Leider wird das Camp 2024 nicht statt finden, aber wir hoffen Euch sobald wie möglich für neue Erlebnisse wieder einladen zu können!

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